Friemann & Wolf (FW)
FWD 20502 (Friemann & Wolf Duisburg)
Die Sicherheitsansprüche im deutschen Bergbau waren stets eine Weiterentwicklung unterworfen. Dazu folgte auch eine Überarbeitung der Sicherheitslampen. In den 1950 Jahren durfte keine Wetterlampe mit Cereisen-Zünder mehr betrieben werden. Die FRIWO Lampe wurde um 1953 mit einer elektrischen Zündeinrichtung mittels Glühdraht ausgestattet. Eine weitere Änderung betraf der Einfüllstutzen. Ein Sicherungsblech verhinderte eine versehentliche Betätigung des Zünders bei geöffneter Füllverschraubung. Weitere kleinere Änderungen betrafen den Glühzünder selber. In der abgeänderten Version war dieser jetzt mit einem kleinen Messinghäubchen versehen und steckte in einer Bajonettfassung. Die Konstruktion des Glühzünders sah wie eine Glühbirne ohne Glaskolben aus. Für die Wartung der Lampe war diese Version des Zünders besser gegen unabsichtlicher Berührung geschützt. Die FWD 20502 wurde auch in der Rheinberg-Version mit einem Schutzmantel (Marsautmante) angeboten. Gebaut wurde die FWD 20502 noch bis 1990. (Verkaufspreis 180DM)
Die Prägung auf dem Lampenkopf wird mit FW D und der Typennummer 20502 angegeben. Die FWD wurde ausschließlich in Duisburg hergestellt, daher steht dort niemals Friemann & Wolf. Ein originales Lampenglas ist mit "DURAN Borosilicatglas HGT" gestempelt. Die Sicherheitseinrichtung des Magnetverschlusses ist vorhanden, aber mit einer kleinen Mutter blockiert, sodass die Klinke nicht greifen kann. So wurde mir damals die Lampe am Haard-Schacht um 1989/90 vom Lampenmeister übergeben.
Da die Benzinlampe stets das Bedürfnis hat auszugasen ist die Zündung der kalten Lampe mit einer Verpuffung verbunden. Eindrucksvoll kann man hier im kurzen Video sehen, dass die Verpuffung ebenso wenig durch das Flammensieb durchschlägt.
Die damals verbaute 2Volt Trockenbatterie gibt es nicht mehr. Auf einigen Seiten werden je zwei in Reihe geschaltete 1.5Volt AAA Batterien oder Akkus in dieser Bauform als Alternative angegeben. Das ist nicht korrekt, da bei meiner FWD 20502 das AAA Format von der Länge (Tiefe) nicht passt. Ich verwende bei meiner Lampe zwei 4/5AA in der Ausführung als NiMH Akku 1600mAh mit Lötfahnen. In Reihe geschaltet wird der Glühzünder mit einer nominal Spannung von 2.4Volt betrieben, was den Glühzünder nicht zu hell glühen lässt. Eine Spannung von 3Volt wäre für den Glühzünder etwas zu viel und grenzwertig. Teilweise lassen sich zwei Akkus schon vorkonfiguriert erwerben was einem die Lötarbeiten erleichtert.
FW 400 Replikat
Für einen damaligen Verkaufspreis (1990) von 220DM baute Friemann & Wolf die FW 400 der 1920 Jahre als Replikat nach. Die Lampe wurde komplett aus Messing gefertigt und als Geschenkelampe angeboten. Da Messing stets das Bedürfnis hat anzulaufen hatte man die Lampe mit Zaponlack lackiert. Was im Neuzustand und einige Jahre danach noch schön anzusehen war, wurde letztlich durch Fehler in der Lackierung immer unschöner. Das Messing läuft unter der Lackierung an. Weiterhin wurde der Topf vor dem Tiefziehen nicht getempert was unter Umständen feine Risse hervorrufen kann.
Der Lampenkopf zeigt nur eine Prägung FW und die Typennummer 400. Das Original hingegen zeigt Prägungen in der Oberteilverschraubung (Friemann & Wolf G.m.b.H. Zwickau i/Sa) Der Füllstopfen ist mit zwei Sacklochbohrungen versehen und nicht geschlitzt. Eine Seriennummer wurde im inneren Bereich des Topfes gepunzt. Der Lampentopf wurde entweder verzinkt oder aus Messing gefertigt. In der Nachkriegszeit wurde die Lampe auch als GLZ Grubenlampenwerk Zwickau-Sachsen gefertigt mit umgekehrter Punze im Lampentopf 400. Letzteres wurde auch an EM geliefert die diese Lampentöpfe weiter produzierten und für die eigenen Versionen der EM LB1 etc. verwendeten. Die Merkmale zwischen dem Replikat und dem Original sind erheblich und gut zu erkennen.