Résumé

Das moderne elektrische Geleucht des Bergmannes war so konstruiert, dass es auch in rauer Umgebung sicher funktionierte. Es war zwar nicht gänzlich unkaputtbar, aber es konnte einiges ab. Dazu war es so konstruiert, dass bei einem Defekt der Zuleitung zum Lampenkopf hin es nicht zu einem Kurzschluss kommen konnte. Die Zuleitung war mit einer Sicherung zusätzlich abgesichert und die Leistung war so bemessen, dass kein heißer Kurzschlussfunke entstehen konnte. Weiterhin hatte der Lampenkopf die Besonderheit, dass die eingesetzte Glühlampe bei einem zersprungenen Schutzglas aus der Fassung gedrückt wurde.

Die Sicherheitslampe erscheint eher zierlich und das Geleucht ist sogar stellenweise filigran verarbeitet. In der Vergangenheit wurden durchaus Grubenunglücke durch Sicherheitslampen ausgelöst. Einmal konnte durch einen glühenden Drahtkorb, also eine Fehlbedienung der Lampe sich CH4 an der Sicherheitslampe selbst entzünden. Ein heftiger Stoß oder Schlag konnte ebenso das Glas zerstören was eine noch brennende Flamme freilegen könnte, die Gefahr war folglich eine mögliche Schlagwetterexplosion. Der Umgang des Geleuchts war zwar klar geregelt, aber dennoch wurden Lampen geöffnet um eventuell kleine Defekte zu reparieren. Das war nicht ungefährlich bezogen auf die gesamte Grubensicherheit. Eines der bekanntesten dieser Art war das Grubenunglück der Zeche Radbod 1908. Dieses Unglück löste nicht nur die fragliche Sicherheit der Benzin-Sicherheitslampen aus, auch der damaligen laschen Arbeitsschutzmaßnahmen. Die Schlagwetterexplosion auf den gesamten Bergwerken ziehen sich wie ein roter Faden durch die Unfallstatistiken. Es gab natürlich noch andere Gründe, aber eine Ursache war die Fremdzündung durch das Geleucht einer offenen Flamme im Bergwerk.

Die Benzin betriebene Sicherheitslampe war schon immer ein tolles Geschenk oder Dekorationsstück. Aber wie bei vielen originalen Produkten wurden auch diese kopiert oder als Nachbau der damaligen Firmen angeboten. Die Firma Friemann & Wolf baute ebenso Grubenlampen als Geschenkelampen die entweder als Replikat vertrieben wurden oder Bauweisen die es im Bergbau nie gab. Ein lukratives Nebengeschäft und lukrativ war es auch für Taiwan die beispielsweise die Seippel nachbauten. Daher sollte man sich bei Interesse erst einmal umschauen welche Typen die Hersteller überhaupt gebaut haben. Spätestes dann wenn man diverse Kreuzschlitzverschraubungen vorfindet sollte man die Finger davon lassen. In der Regel waren die Lampen nicht so poliert und eher schlicht in der Oberflächenverarbeitung. Die Preise hingegen fallen höchst unterschiedlich aus, was sehr verwundern kann.

Das Angebot einer polnischen LB1A, wo schon die Überschrift wie auch die Beschreibung Zweifel aufkommen lassen. Der typische Dachbodenfund oder Scheunenfund hat sich bei einigen Verkäufern regelrecht eingebrannt. Was hier als echte Rarität beschrieben wird, ist eine einfache polnische Standard - Benzin - Sicherheitslampe. Der Einfallsreichtum einiger Anbieter kennt keine Grenzen und hier werden Typenbezeichnungen ausgebohrt, Punzen entfernt, neue zweifelhafte gestanzt, ausgefeilt oder mit Lot überzogen damit man die Herkunft nicht erkennt. Das ist Betrug am Kunden und die angebliche Unwissenheit eines Verkäufers sollte man nicht glauben. Als Verkäufer weiß man was man anbietet!

Die Angebote im Internet lassen sich nicht immer nachvollziehen. Daher ist es besser das Objekt der Begierde nicht einfach ungesehen zu kaufen, wenn möglich vor Ort zu begutachten und dann erst käuflich erwerben. Dazu sollte man gerade heute wachsam sein, denn was benötigt man um ein Kauf abzuschließen? Den Artikel, der Preis und zwei Personen die sich einig sind. Eine zuvor zu teuer eingekaufte Grubenlampe ist dann nicht mehr umtauschbar oder der Ärger verdirbt einen die Freude daran.

 

TOP