Die Wetterlampe
Die Geschichte der Wetterlampe ging zuvor als Grubenlampe, dass Geleucht des Bergmannes voraus. Aus einer gefährlichen offenen Lampe wurde zunächst eine mit geschlossenen Drahtkorb. Letztlich folgte die Batterielampe die in der Entwicklung letztlich nur noch kleiner und leichter wurde. Soweit erst einmal die Abkürzung der Geschichte. Das Geleucht war ein unschätzbares Gut, ohne dieses wäre man unter Tage blind wie ein Maulwurf und hätte die Arbeiten niemals ausführen können. Die Lampentypen des frühen 19.Jahrhundert waren Öl, Petroleum oder auch Gas. Die sogenannte CH4 Explosionen (Schlagwetterexplosion) waren zu dieser Zeit keine Seltenheit und es kostete vielen Bergmännern das Leben.
Michael Faraday und Humphry Davy erkannten 1816, dass zündfähiges Methan - Luftgemisch sich in einer kleinen Röhre von nicht mehr als 3,5mm Durchmesser sich nicht mehr entzündete. Ein Drahtnetz mit einer feinen Struktur war letztlich der Durchbruch und die Flamme konnte nicht durchschlagen. Ein weiterer Effekt war auch dieser, dass zündfähiges Methan von der Lampe selber verbrannt wurde und dadurch sich die Flamme änderte. Der Bergmann konnte so erkennen, dass das geruchlose brennbare Gas sich in den Wettern aufhielt. Die Lichtausbeute der Davy Lampe war bedingt schlecht, da das sogenannte Flammensieb sehr viel Licht schluckte. Die Davy Lampe wurde 1839 von William R. Clanny verbessert, indem dieser zwischen Lampentopf und Flammensieb ein Glaszylinder einfügte. Die Geburtsstunde der heutigen Benzin-Sicherheitslampe. Es sollte aber noch etwas dauern, denn das verwendete Glas war nicht feuersicher.
Erst viele Jahre später, 1886 wurde das Borosilikatglas von Otto Schott erfunden und so wurden die Lampen sicherer gegen Bruch und Feuerfestigkeit. Die Firma Friemann & Wolf (FRIWO) in Zwickau wurde 1884 gegründet, wobei Carl Wolf im selben Jahr eine entsprechende Benzinlampe pantentieren ließ. Diese Sicherheitslampe wurde somit zum größten Erfolg der Firmengeschichte. In den Fußstapfen von FRIWO folgten auch spätere Firmen die ebenso Wetterlampen nach diesem Prinzip bauten. Die polnische Firma EM "Elektrometal" baute beispielsweise die LB1A mit Cereisen-Zündvorrichtung bis 1980. Die letzte Wetterlampe unter FRIWO war die FWD 20502. (Friemann & Wolf Duisburg)
In der Literatur heißt es, dass das Ende der Sicherheitslampe um 1960 erfolgte. Das ist so nicht ganz korrekt, denn auf unserem Bergwerk wurde die FWD 20502 noch bis in den 1990 Jahren in der alten Wasserhaltung als Wetterlampe betrieben. Die Wetterlampe hatte daher immer noch eine Daseinsberechtigung in Bereichen wo es keine durchgehende Überwachung gab. Die Sicherheitslampe als Geleucht für den Bergmann, war allerdings die Aussage korrekt. Mit der Entwicklung 1907 durch FRIWO und Einführung der ersten Akku - Grubenlampe 1909 auf der Zeche Radbod verlor die Sicherheitslampe als Geleucht immer mehr an Bedeutung. Letztlich folgten auch Verbesserungen der Messgeräte in den 1950 Jahren für das aufspüren der Grubengase. Aus dem einstigen Geleucht als Sicherheitslampe wurde letztlich eine leichte Kopflampe.