Canon A-1

Ich erinnere mich noch sehr gut daran als man 1983 die Canon A Serie verließ. Die A-1 wurde noch etwa bis 1985 angeboten und wurde letztlich von der T90 abgelöst. Die A-1 war eine begehrte Kamera, zumal sie erstmalig über eine 7-Segment LED Anzeige verfügte die Zeit und Blende anzeigte. Aber so ganz richtig ist das nicht! Ich möchte das einmal korrigieren und 1974 zeigte die Fujica ST 901 mittels 7-Segment Anzeige den Zeitrahmen in einem SLR Sucher an! Also vier Jahre vor der A-1!

Die ST901 ist aber nicht vergleichbar mit der A-1. Die A-1 verfügte über eine Programmautomatik deren Zeiten und Blendenwerte über einen Mikroprozessor gesteuert wurden. Hinsichtlich der Bildqualität gegenüber anderen Kameraherstellern konnte Canon nicht punkten, allenfalls in den Raffinessen des Kameragehäuses. Zumal man hier erstmalig in der A Serie die Mikroprozessoren die Arbeit überließ. Schaut man sich die Canon A-1 genau an, so vermisst man schnell eine Spot – Messung. Für eine semiprofessionelle Kamera ist das dürftig und selbst die Mattscheibe lässt sich nur unter einem erhöhten Aufwand wechseln. Die damaligen neuen digitalen Gimmicks rückten die Nutzbarkeit weg vom tatsächlichen Geschehen. Eine zusätzliche Spot – Messung und die gerade neue TTL Blitzmessung wäre der richtige Weg gewesen. Olympus baute 1975 erstmalig die TTL Blitzmessung in ihrer OM-2. Bei Canon sollte es noch bis zu der Markteinführung der T90 dauern. (1986) Auch bei der T90 findet man viele nutzlose Gimmicks die weniger praxisgerecht sind als echten Nutzen bringen. Ein echter Volltreffer gegenüber der alten A-1 war dann die TTL Blitzmessung und auch die Möglichkeit der Spot- Messung. Gegenüber der A-1 erwies sich die T90 aber weniger zuverlässiger. 

Die A-1 war etwas mehr als nur eine gewöhnliche SLR. Einmal mehr hatte die A-1 eine Programmautomatik, oder wer wollte Zeit oder Blendenautomatik. Canon baute die A Serie immer noch mit ihren Standardverschluss mit der kürzesten Zeit von 1/1000sec. und der recht langsamen  Synchrongeschwindigkeit von 1/60sec. Das änderte sich erst mit der T Serie. Canon war im Ganzen immer etwas spät, aber die A-1 ist heute immer noch ein Kultgerät. Canon setzte mit der A-1 einen neuen Maßstab in der Kleinbildfotografie. Die Programmautomatik war indessen nicht neu oder ein Hexenwerk von Canon. Agfa baute schon 1959 ihre erste Agfa Optima mit einer Programmautomatik!

Wie zu erwarten änderte auch Canon das Bajonett für die unendlichen Neuerungen der Systeme. Mit dem Ende der T Serie (T60) endete auch das FD Bajonett. Interessant ist dabei, dass die T60 damals von Cosina hergestellt wurde und nach der Präsentation der EOS Serie angeboten wurde. Die T60, die als Gelegenheitskamera eingeführt wurde, hatte nur das FD Bajonett und das Canon Logo, eine echte Canon war es nicht. Die Kamera selber war eigenständig und ähnlich der Canon AV-1. Mit dem neuen EOS System lag Canon ebenso zurück und Minolta war mit der Markteinführung der Minolta 7000 schneller. Das EOS System war technisch sicherlich besser ausgelegt, aber erreichte nicht mehr die Zuverlässigkeit wie einst mit der A Serie.

 

 Die "Räderchen" und "Tasterchen" der A-1, ohne Strom ging nichts bei der Canon.

 

Canon A-1

Die Bedienungsanleitung der A-1 liest sich wie das Manual der „NCC1701“, so zumindest kam es den älteren Hobbyfotografen vor die noch zu der damaligen Zeit mit der Canon FT oder FTb ihre Motive ablichteten.