Fujica ST901

Vier Jahre vor der Canon A-1 baute Fuji die erste Kamera mit 7Segmentanzeige. Die 1974 gebaute Fujica ST901 hatte einen halb elektronisch unterstützten mechanischen Verschluss. Der Hybrid – Verschluss deren Zeiten noch zum Teil manuell eingestellt werden konnte funktionierte mechanisch auch ohne Stromquelle. Die mechanischen Zeiten waren aber stark eingegrenzt. (1/1000, 1/500, 1/250, 1/125, 1/60sec. B) In der Funktion als Zeitautomat wurden Zeiten zwischen 20sec und 1/1000sec. gebildet. Die Anzeige im Sucher gab aber nur eine sporadischen Rahmen der Verschlusszeiten wieder. 20sec, 10, 5, 2, 1, 1/2, 1/5, 1/10, 1/30, 1/60, 1/100, 1/200, 1/500 und 1/1000sec.

Die reelle Verschlusszeit wie beispielsweise bei der Canon A-1 wurde nicht angezeigt. Im manuellen Betrieb wurde das Belichtungssystem abgeschaltet. Die Betriebsart wurde links im Sucher eingespiegelt, dass Anzeigefeld diente auch für die manuellen Zeiten. Das Sucherbild war recht ordentlich wobei über Mikroprismenring und Schnittkeil recht gut die Schärfe eingestellt werden konnte.

Die ST901 hatte ein modifiziertes M42 was auch nur mit den jeweiligen EBC Objektiven  funktionierte. Die EBC Optiken hatten eine kleine Nase am Blendenring die den Steuerring am Gehäuse mitnahm. Weiterhin hatten die EBC Optiken eine Arretierungsfunktion, so wurde der Drehwinkel des M42 Gewinde vorgegeben. Ein anderer Drehwinkel würde umgehend Einfluss auf die Blendensteuerung der Blendenübertragung ergeben.

Die ST901 war ihrer Zeit etwas voraus und es war auch nicht selbstverständlich im Sucher eine Digitalanzeige vorzufinden. Die Canon A-1 setzte einen Meilenstein in punkto Kameratechnik, die im Grunde schon vorab angedeutet bei der ST901 zu finden war. Der Markt selber war für die ST901 vielleicht noch nicht reif genug und Kameras wie die AE-1 ließen den Fotografen erst nur langsam an die Elektronik gewöhnen. Deutlich wird das noch gezeigt am Zeiträdchen der Bedienelemente deren Darstellung noch stark an die mechanischen Kameras erinnern.1975, also ein Jahr vor der Canon AE-1 baute Miranda die DX-3. Die DX-3 war wenig erfolgreich, da es zu eklatanten Ausfällen kam. Letzteres war auch der Untergang von Miranda zuzuschreiben, die eigentlich zuvor sehr robuste und ansprechende mechanische Kameras bauen konnten. Canon hatte etwas mehr Glück und zugleich auch ein festeres finanzielles Polster um etwaige Krisen zu überstehen. Die erste mit einem Mikroprozessor unterstützte Kleinbildkamera war die Canon AE-1. Vom Prinzip her mag das richtig gewesen sein, aber die doch wenig bekannte Fujica ST901 gab es schon 1974.

Die ST901 war dabei mehr für den einfachen Hobbyfotografen ausgelegt, der einfach nur fotografieren wollte. Die Möglichkeiten der Kamera sind begrenzt und man schaut durch den Sucher, stellt die Schärfe wie auch Blende 8 ein und löst aus. Die Grundeinstellung der Kamera ist der Automatikbetrieb als Zeitautomat. Der Blendenstellring ist farblich bewusst unterteilt und der grüne Bereich deckt mit der Belichtungsautomatik einen weiten Bereich der Filmbelichtung ab.

Verschlusszeiten: 20sec – 1/1000 (Im „A“ Betrieb, Zeitautomat)

Mechanische Zeiten: 1/1000, 1/500, 1/250, 1/125, 1/60sec. und B

Verschluss: Hybrid (teilmechanisch) Gummituch – Schlitzverschluss vertikal angeordnet.

Synchronzeit: 1/60sec.

Belichtungskorrektur: +/- 2EV

M42 (EBC) Objektivanschluss. (M42 Standard möglich, nur Arbeitsblendenmessung)

7Segmantanzeige im Sucher nur für die Verschlusszeiten.

Stromversorgung: 6Volt (4SR44 6,2Volt)