Samsung NX System

Mit einem Grop-Faktor von 1.54 zeigte sich das APS-C Format als gute Alternative zum teuren Vollformat. Samsung hatte bei ihren NX Kameras alles richtig gemacht. Der erneute Einstieg erfolgte 2010 mit der NX10 als erste NX Kamera, eine kompakte EVIL (Electronic Viewfinder Interchangeable Lens) Kamera. Das Samsung NX System war geboren und entwickelte sich unbemerkt zu einer Geheimwaffe.

 

Ein Blick durch den elektronischen Sucher, rechts dazu das Display. 

Die Hausaufgaben für das NX System waren erledigt und auch die Erwartungen für die Objektive waren gut. Samsung kaufte für das NX System bei Schneider Kreuznach ein, allerdings ohne Label auf den Objektiven. Eigentlich schade, aber das hätte den Preis nach oben getrieben.

Der Sensor der NX10 umfasst 14Megapixel was für den Hausgebrauch weitaus genug war. Das Upgrade ließ nicht lange auf sich warten und der Sensor wurde mit effektiv 20.3Megapixel ebenso in das NX200 2011 angeboten. Die NX10 hatte für den Kompaktkamera – Aufsteiger wie auch für den versierten Fotografen unterschiedliche Modi. Die NX10 beherrschte die Pflichtkür der Grundausstattung für die Fotografie was im Grunde keine Wünsche offen ließ.

Schlicht und einfach, die NX300. Bei der DSLM wurden die Möglichkeiten noch einmal erweitert. Dazu wurde auch die Bildqualität noch einmal verbessert, was den Abstand zum überteuerten Vollformat erheblich reduzierte. Das NX System zeigte sich, was die Bildqualität anging, auf ein sehr hohes Niveau. Nahezu unbemerkt und an vielen Konkurrenten vorbei war das NX System preislich die beste Wahl. Aber alles hat seinen Preis und man konnte nicht immer mit einer guten Bildqualität punkten. Die Abstriche steckten in der Gehäusequalität und der Haptik.

 Das Sucherbild der NX300.

Der Bildschirm der NX300 war dazu auch nicht sonderlich hell, was gerade bei direkter Sonneneinstrahlung Probleme bereitete. Ein externer elektronischer Sucher wäre die Lösung gewesen, aber dafür war die NX300 nicht ausgelegt. Bei der NX10 wurde das Problem elegant umgangen, da die Kamera generell einen elektronischen Sucher hatte.

Bei der NX1 wurde der Sensor noch einmal auf effektiv 28.2Megapixel erweitert was aus meiner Sicht unerheblich war. Das Gehäuse bestand aus einer Magnesiumlegierung was qualitativ seinen Preis hatte. Letzteres waren die kleinen Details wie Gummidichtungen für die Tasten etc. die die Kamera resistenter gegen Staub und Spritzwasser machten. Die Ära des NX System endete mit der NX500 im Jahre 2016. Die NX User standen mit ihrer Systemkamera jetzt ohne System, was aus meiner Sicht gegenüber Samsung-Produkte kontraproduktiv war. Ein weiterer Paukenschlag war, dass Samsung für das NX System die Server abschaltete. Aus der einst angepriesenen Smart-Kamera wurde durch das herunterbrechen der Netzwerkfunktionen eine "08/15" Kamera. Allenfalls die Backup-Funktion blieb erhalten, aber es wurde nichts mehr gepflegt.

Ein Vergleich der Bildqualität mit einem Mittelklasse-Smartphone, Samsung A52s. Der 64Megapixel-Sensor des A52s ist gerade mal so groß wie der kleine Fingernagel. Ein Winzling gegenüber den APS-C Sensoren. Aber was steckt dahinter und ist es überhaupt vergleichbar? Die Fotografie hat sich in den letzten Jahren komplett gewandelt und für die breite Masse ist das Smartphone mehr als nur ein mobiles Internetkaffee. Aus der Tasche gezogen, mal eben schnell ein Bild oder mal eben eine Nachricht texten etc. die Möglichkeiten sind zwar fast ausgeschöpft, aber es ist ein Bestandteil unseres Alltags geworden. Wer möchte sich hier also noch eine Kamera um den Hals hängen, die nur Bilder erstellen kann? Der Marktanteil für Digitalkameras geht kontinuierlich zurück. Das verwundert nicht, da selbst ein Mittelklasse-Smartphone schon akzeptable Bilder realisieren kann. Aber der Vergleich hinkt deutlich, da sich das Smartphone für eine ganz andere Käuferschicht etabliert, als der der Profifotografen die voll und ganz auf ein System setzen deren Dynamik voll unter der Kontrolle des Profis steht und nicht umgekehrt!

Testbilder A52s.(HDR aktiv)

Testbilder der NX300. (30mm/16mm)

 

Testbilder der NX10. (30mm/16mm) Letztes Bild A52s ohne HDR.

Die Testbilder der NX Kameras wurde mit einer Brennweite von 30mm und 16mm angefertigt. Die NX10 leistet ganze Arbeit, dass Bild ist subjektiv schärfer als das Testbild der NX300. Bei der der NX300 fällt die Schärfe etwas weicher aus. Das Smartphone hinterlässt einen guten Eindruck. Einmal da in der Standardeinstellung HDR generell aktiv ist und die Bilder der NX ohne HDR aufgenommen wurden. Die HDR Funktion lässt das Bild aber etwas übersättigen. Im Detail fällt die Kantenschärfe zu stark aus, was ohne eine Vergrößerung eher wenig auffällt. Einer der Tricks wie man aus einer schlechten Auflösung subjektiv mehr Schärfe bei normaler Betrachtung heraus holen kann. Im Detail kann das A52s nicht punkten und der Dynamikbereich was Farbe und Kontraste angeht ist stark eingeschränkt. Spätestes bei der Bildüberarbeitung wird das deutlich. Feine Konturen oder Farbverläufe sind erst gar nicht vorhanden.

Realistisch betrachtet ist das Smartphone für die breite Masse ein nützliches Werkzeug, aber in der eigentlichen Bildweiterverarbeitung werden die physikalischen Grenzen der Smartphones schnell erreicht. Die Faktoren sind einmal die recht kleinen Sensoren, dazu die Objektive. Die Software retuschiert sehr viel und die Bilder sind gefällig, aber weit weg was der Profi anstrebt. NX10 vs.A52s, subjektiv schneidet die NX10 geringfügig schlechter ab. Der 14MP Sensor lässt keine weitere Skalierung mehr zu, sodass das Bild letztlich deutlich an Schärfe verliert. Beim A52s hingegen ist eine weitere Skalierung möglich, aber auch hier werden keine Details mehr sichtbar und die extreme Kantenübersättigung stört.

Fazit: Das Gesamtbild der Kamerasysteme liegt im Detail etwas auseinander, wohingegen beim subjektive Eindruck der Bilder des A52s gefälliger wirken. Einmal sind es die Kontraste die mittels HDR-Funktion gut hervorgehoben werden und die Farben sind knackig. Bei einer weiteren Bearbeitung wird man allerdings beim Smartphone schnell feststellen, dass die Grenzen was Dynamik des gesamten Bildes angeht schnell erreicht ist. Die Gründe sind, die Bilder werden nicht in RAW abgelegt bzw. die Möglichkeit fehlt. In erster Linie wird man nur mit einem JPG vorlieb nehmen müssen, was keine weitere Überarbeitung im Detail zulässt. Die Informationen sind dabei schon weggerechnet bzw. sind erst gar nicht vorhanden. Der Sensor des A52s hat nur ein Bruchteil der Größe des APS-C Formats. Hierbei muss der Sensor des A52s mit hoher Pixelanzahl arbeiten, bezogen auf dessen Größe. Zu der analogen Zeit wurde die Bildneutralität herangezogen. Das heißt, dass das Bild als solches so neutral wie möglich auf den Film abgelichtet wurde. Die heutige Sichtweise ist ein Widerspruch in sich, da die Bilder nicht mehr neutral erscheinen. Danke der Software die im Hintergrund werkelt, wird das Bild entsprechend aufbereitet. 

Das schnelle Bild hat also seinen Preis im Detail, was sich selbst durch die teuersten Smartphones nicht beheben lässt. Daher sollte man derartige Vergleiche nicht anstreben und letzteres ist für einer ganz andere Käuferschicht gedacht!

NX1000 / A52s